Classic Romance
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Classic Romance
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„Pop- Paganini mit dem Lagerfeldzopf“ wird er genannt und wahlweise als „bestaussehender“ oder „schnellster Geiger der Welt“ annonciert – den „Hummelflug“ schafft er in 65,26 Sekunden. Ebenso rasant verliefen wohl die mehr als zwei Leben, die der Geiger David Garrett aus Aachen hinter sich hat – Absturz inklusive. Mit zehn Konzertdebüt mit den Hamburger Philharmonikern, mit 13 (!) ein Exklusivvertrag und weltweite Tourneen mit Stardirgenten. Mit 17 aber geht nichts mehr. Der Teenie-Körper streikt. Er geht nach New York, löst sich von den überehrgeizigen Eltern und nimmt Unterricht bei besten Lehrern an der Juillard School. Zurück in Europa heißt es, Garrett ‚sei durch’. Er kämpft, findet aus Manhattans U-Bahn-Schächte den Weg zurück in den Konzertsaal, mit Crossover-Projekten nach der Devise: „Wenn die Verpackung stimmt, dann kannst du auch Menschenmassen für klassische Musik begeistern“. Und er behält recht, die Event- und TV-Branche feiert ihn, doch irgendwie wird man den Verdacht nicht los, dass Garrett sich wünschte, auch im kleinen aber feinen Feuilleton wieder eine Rolle zu spielen. „Classic Romance“ könnte ein Anfang sein, obwohl noch zu viele seiner hier interpretierten Virtuosenstücke das Ohr umschmeicheln aber nicht unbedingt den Geist schärfen: Dvoraks ‚Humoreske‘ und Massenets ‚Meditation‘ sind darunter, Pablo de Sarasates ‚Zigeunerweisen‘, Schuberts ‚Serenade’ und die ‚Vokalise’ von Sergej Rachmaninow. Dafür aber gibt es das komplette Violinkonzert e-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy zu hören und das ist – wörtlich gemeint – nicht von schlechten Eltern. Wunderschön gespielt: ein edel vibrierender Stradivari-Ton folgt dem nächsten, der Himmel hängt sprichwörtlich voller Geigen und die CD hält ihr Versprechen ein: eine klassische Romanze. Was will man mehr? –
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