Joseph Schmidt-Ultraphon Rec.

Joseph Schmidt-Ultraphon Rec. für: EUR



Joseph Schmidt-Ultraphon Rec.

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Auch mit einem zeitlichen Abstand von 70 und mehr Jahren bleiben die Aufnahmen des Tenors Joseph Schmidt ein einzigartiges, faszinierendes Erlebnis. Wer jemals sein unverwechselbares Timbre und seine elektrisierenden Spitzentöne gehört hat, der vergisst diese Stimme nie mehr.

Dabei ist sowohl im Repertoire als auch in der Singweise Schmidts so manches Zeittypische zu konstatieren, das in unseren Tagen eher ungewohnt anmutet: Wer kennt schon heute noch Schlager wie „Das alte Wort: Ich liebe dich“, „Liebling, nach dem Tango vergiss mich“ oder „Tausendmal du“? Sie waren einst die Highlights von Filmproduktionen, an denen Schmidt während seiner glücklichen Jahre in Deutschland mitwirkte. Eigenartig klingt teilweise auch seine nasale Stimmgebung und seine zu Gunsten des Legatos die Wörter verschleifende Sprachbehandlung. Kein Zweifel: Niemand singt heute mehr so. Und dennoch ist etwas in dieser Stimme und in den Interpretationen, das es so kein zweites Mal gibt. Neben der puren Schönheit des Materials fällt vor allem die ungeheure Intensität auf, mit der Schmidt jedes noch so unbedeutende Stück angeht. Nichts ist nebensächlich, er ist immer 100-prozentig dabei und spart sich niemals auf.

Unter den technisch revolutionären Aufnahmen, die Schmidt zwischen 1929 und 1932 für die Firma Ultraphon machte — sie wurden hier in liebevoller Edition mit ausführlichem Beihefttext komplett zusammengestellt –, sind allerdings nicht nur Schlager und Schnulzen. Allein das Hans-Kezal-Duett „Komm, mein Söhnchen, auf ein Wort“ aus Smetanas Verkaufter Braut gemeinsam mit dem hervorragenden Bassisten Michael Bohnen rechtfertigt den Kauf dieser Doppel-CD, denn es handelt sich dabei um eine der besten Aufnahmen dieser Szene überhaupt. Interessant sind ferner die Arien aus Puccini- und Verdi-Opern, selbstverständlich alle in deutscher Sprache. Lediglich „Questa o quella“ aus Verdis Rigoletto und „Una furtiva lagrima“ aus Donizettis Elisir d’Amore erklingen in Italienisch, und gerade bei diesen Stücken wird deutlich, wie wandlungsfähig Schmidts Gesang unbeschadet aller typischen Merkmale doch war.

Keine Rezension über Schmidt kann schließen, ohne das unendlich traurige Ende des Mannes wenigstens zu erwähnen: Auf der Flucht vor den Nazis (er war Jude) irrte er durch die Welt, bis er vollkommen erschöpft und nach mehreren Versuchen illegal über die Schweizer Grenze und dann in ein Internierungslager gelangte. Dort starb er, ohne kompetent medizinisch betreut worden zu sein, an den Folgen einer außer Kontrolle geratenen fiebrigen Entzündung. –Michael Wersin

EURstatt EUR 17,22 EUR

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