Parsifal (Ga)

Parsifal (Ga) Endpreis: €



Parsifal (Ga)

Details:
Für Thielemanns Parsifal haben sich die Wiener Philharmoniker, die ja bekanntlich zumindest prinzipiell das Orchester der Wiener Staatsoper stellen, offenbar um eine sehr gute Besetzung bemüht (während sie bei „unwichtigeren“ Produktionen gerne auch mal eine qualitativ weniger berückende Aushilfen-Truppen zusammenstellen): Orchestral gesehen ist diese Aufnahme ein Hochgenuss in puncto klangliche Homogenität und detaillierte Ausgestaltung, wie schon im Vorspiel deutlich wird und sich auch im weiteren Verlauf immer wieder bestätigt. Im Blick auf die Sängerbesetzung allerdings könnte man geneigt sein, in das Lamento über die angebliche momentane Flaute an guten Kräften gerade für das Wagner-Fach einzustimmen: Falk Struckmann als Amfortas liefert einen verquollenen Schwellton nach dem anderen, ohne dass dabei ein Legato zustande käme oder der Text verständlich würde. Franz-Josef Selig – was war er einst für ein herrlicher Oratoriensänger! – scheint Gottlob Frick zu imitieren, ohne freilich über dessen Standvermögen und Ausdruckskraft zu verfügen. Waltraud Meier spaziert mit traumwandlerischer Sicherheit durch ihre Parade-Partie, hat aber im Laufe ihrer Karriere, so zeigt sich im Vergleich mit früheren Versionen, doch deutlich Federn gelassen. Wie muss man vor diesem Hintergrund Plácido Domingo bewundern, den fast 65-Jährigen, der sich doch wahrlich nie geschont hat: Freilich ist er kein Wagner-Sänger, freilich eignet er sich auf Grund seiner mangelnden Souveränität beim Umgang mit der deutschen Phonetik eigentlich gar nicht für das deutsche Fach – aber seine Stimme funktioniert eben immer noch beinahe tadellos. Wo sind sie, die jungen, unverbrauchten Wagnerstimmen unserer Zeit? In dieser Aufnahme jedenfalls nicht. Michael Wersin

statt EUR 32,99 €

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